Kindergarten

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Nach der Schulgründung im Jahr 1973 gab es immer wieder Anfragen von Eltern, die einen Platz für ihr Kind im Vorschulalter suchten. 1977 konnte der Verein diesen Wunsch mit der staatlichen Genehmigung eines „Schulkindergartens für körperlich und zugleich geistig behinderte Kinder an der Janusz-Korczak-Schule“ erfüllen.

Im Kindergarten werden in einer Gruppe
bis zu sechs Kinder von zwei Pädagogen/- innen, einer Physiotherapeutin und ein bis zwei Praktikantinnen gefördert und betreut. Die Pädagogen sind ausgebildete Dipl. Heilpädagogen, Fachlehrer oder Erzieher.
Die Kinder können ab dem zweiten Lebensjahr aufgenommen werden und besuchen den Kindergarten in der Regel bis sie mit sechs Jahren in die Schule gehen. Die meisten Kinder besuchen anschließend die Janusz-Korczak-Schule, was aber nicht zwingend vorgegeben ist. Genauso können Kinder auch während der Kindergartenzeit in einen anderen Kindergarten wechseln, wenn die Entwicklung des Kindes dies sinnvoll erscheinen lässt.

Unser Kindergarten bietet den Kindern eine individuelle Entwicklungsförderung in den Bereichen Körper, Sinne, Emotionen, Kommunikation und Denken. Schwerpunkte setzen wir bei der Bewegungsförderung, der Unterstützten Kommunikation, bei der Esstherapie und bei integrativen Projekten. All dies ist eingebettet in das Ziel, beim Spielendie Selbstwirksamkeit des Kindes zu erweitern und es seinen Möglichkeiten entsprechend zur Teilnahme am Leben zu befähigen. Für jedes Kind erstellen wir jährlich einen detaillierten Förderplan und einen ausführlichen Entwicklungsbericht, diese besprechen wir mit den Eltern. Die Förderung basiert auf fortlaufender Diagnose, regelmäßiger Reflexion unseres Handelns und Anpassung unserer Ziele an die aktuelle Situation des Kindes.

Jedes Kind hat wöchentlich ca. drei Stunden Physiotherapie. In diese Zeit fällt auch die Versorgung mit Hilfsmitteln. Die Physiotherapie findet in der Einzelsituation statt oder wird in das Gruppenangebot integriert. Sie orientiert sich vorwiegend am Bobath-Konzept. 

Weitere bewegungspädagogische Konzepte zur Förderung von Körperwahrnehmung und Bewegung, die sich in das alltägliche Geschehen im Kindergarten einfügen, sind das Kinästhetik-Konzept und die Feldenkrais-Methode. Alle Mitarbeiter haben den Grundkurs Kinästhetik absolviert und es gibt eine Mentorin, die bei Fragen zu Transfers oder zum Handling – auch Eltern – zur Verfügung steht. Im Korczak-Haus werden Kinästhetik-Kurse für Eltern angeboten.

Bis zu viermal im Jahr werden die Eltern der Kindergartenkinder eingeladen, mit der Feldenkrais-Methode Bewegungen und Lagerungswechsel zu erkunden, um anschließend das, was sie erfahren haben, unter Anleitung mit ihren Kindern zu erproben.

Zwei bis drei Mal pro Schuljahr haben die Eltern die Möglichkeit mit einem Facharzt für Orthopädie die Hilfsmittelversorgung ihres Kindes zu besprechen. Hierbei sind die Physiotherapeuten anwesend und auch Orthopädietechniker können zu diesen Gesprächen hinzugezogen werden. Orthopädietechniker unterschiedlicher Fachrich- tungen kommen darüber hinaus wöchentlich ins Korczak-Haus. Auch hier ist es für die Eltern möglich, Termine zur Beratung zu vereinbaren. Auf Wunsch begleiten wir die Eltern und Kinder auch zu externen Terminen.

Kooperation mit der Kita MausezahnSeit einigen Jahren besteht nun schon die Kooperation zwischen unserem Kindergarten und der inklusiven Kita Mausezahn des Jugendhilfswerks Freiburg. Regelmäßig an zwei Vormittagen der Woche besucht sich ein Teil der Kinder gegenseitig, um gemeinsam zu spielen. Bei schönem Wetter benutzen die „Mausezähne“ den Garten des Korczak-Hauses und so kommt es auch dort immer wieder zu spontanen Begegnungen zwischen den Kindern mit und ohne Behinderung. Gemeinsames Tun und Spaß miteinander haben, die Möglichkeit, gemeinsamen Interessen nachzugehen und am Beispiel der anderen zu lernen, sind die übergeordneten Ziele dieser Kooperation.

Der Kindergarten ist montags bis donnerstags von 900 – 1530 Uhr und freitags von 900 – 1215 Uhr geöffnet. Die Kinder werden mit Bussen von zu Hause abgeholt und wieder zurück gebracht. Während der Schulferien ist der Kindergarten geschlossen, die Kinder können aber an allen Werktagen in einer Tagesgruppe unseres Familienentlastenden Dienstes betreut werden. Hierfür müssen sie von den Eltern selbst gebracht und geholt werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Kinder außerhalb der Öffnungszeiten zu jeder Zeit durch den Familienentlastenden Dienst betreuen zu lassen – tagsüber oder nachts, wenige Stunden oder mehrere Tage. Die Betreuung kann im Elternhaus oder in einer Wohnung des Trägervereins stattfinden.

Malen im KindergartenEine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns sehr wichtig. Dazu gehört zum Beispiel die Beratung bei Fragen zur Förderung und Pflege und zur Versorgung mit Hilfsmitteln. Es gibt zwei Elternabende im Jahr und ein Kindergartenfest. Jährlich wird ein Hausbesuch gemacht, bei dem ausführlich über die Situation des Kindes gesprochen werden kann. Natürlich können darüber hinaus je nach Bedarf weitere Gespräche vereinbart werden. Unser Anliegen ist es, den Eltern in emotional
belastenden Situationen eine gute Unterstützung anbieten zu können. Außerdem besuchen wir Kinder bei längeren Krankenhausaufenthalten, soweit es die Gruppensituation zulässt.

Selbstverständlich sind die Familien der Kindergartenkinder zu allen Angeboten (Abende zu bestimmten Themen, Gesprächsgruppen etc.) und Festen des Korczak- Hauses eingeladen.

Die Kosten für den Besuch des Kindergartens werden vom Land Baden-Württemberg und den Sozialämtern getragen – unabhängig vom Einkommen der Eltern. Auch die Busbeförderung wird in den Schulzeiten von den Kommunen bezahlt. Bei der Aufnahme werden die Eltern Mitglied im Korczak-Haus Freiburg e. V. und zahlen einen kleinen Vereinsbeitrag. 

 

Kindergartenleiter Andreas Wand

 

 

 

Andreas Wand
Leiter des Kindergartens

kiga [at] korczak-haus-freiburg.de