Das Wohnprojekt: Helene
Helene spielt jetzt im Team Korczak-Haus mit
Ein weiterer Meilenstein im Werdegang des Korczak-Haus e.V. ist geschafft. Für unsere geplanten Wohngruppen konnte der Verein das Hotel Helene in Freiburg-Haslach erwerben. Am 01.03.2021 war die feierliche Schlüsselübergabe. Ein sehr emotionaler Moment für uns alle.
Dazu trafen sich der ehemalige Eigentümer und Hotelier Herr Schiele, sein Rechtsanwalt Herr Brücher, unsere Schulleiterin Frau Rüthlein, unser Einrichtungsleiter Herr Wand, unser Hausmeister Herr Konopka und für den Vorstand Frau Vermeir, Herr Scholz und Frau Bohn. Leider pandemiebedingt alle mitgroßem Abstand (nach dem Foto auch wieder ordnungsgemäß mit Maske). Das hinderte uns jedoch nicht daran, in dem schönen großen Frühstücksraum der Einladung von Herrn Schiele zu folgen und mit einem Glas Sekt auf dieses bedeutende Ereignis anzustoßen.
Schon mehrfach haben sich Eltern unseres Vereins organisiert und versucht, Wohngruppen als weitere Betreuungsangebote neben Kindergarten, Schule und FED zu gründen. Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrtausends, zu Beginn der 2000er Jahre und zuletzt 2012 wurden hierzu Anläufe gestartet, welche aus verschiedenen Gründen nicht zum Erfolg führten. Die Wohnungsnot für unsere Schützlinge blieb, wie auch der Wunsch der Mitglieder Abhilfe zu schaffen.
Die letzten Gesetzesänderungen im Sozialrecht und nicht zuletzt die Behindertenrechtskonvention stellten das Recht der Behinderten auf Teilhabe am Leben in den Fokus der Entscheidungsträger*innen. Auch vor diesem Hintergrund hat sich der Vorstand und die Arbeitsgruppe Wohnen vor nunmehr drei Jahren erneut an die Arbeit gemacht. Zuletzt waren wir auf dem guten Weg, in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg, ein Wohnprojekt im neuen Stadtteil „Kleineschholz/Stühlinger West“ zu verwirklichen. Nach vielen zielführenden Vorgesprächen und Bewerbungen für ein städtisches Grundstück und Informations- und Arbeitsrunden, sollte dieses Projekt 2021 in die konkrete Planung gehen.
Mitten in diesem Prozess hatten wir im Herbst 2020 das große Glück, dass uns zufällig eine passende Bestandsimmobilie innerhalb Freiburgs angeboten wurde.
Wir mussten überlegt, aber schnell handeln, um zu verhindern, dass wir hier nicht eine seltene Chance verpassen: Eine passende Immobilie in der Stadt Freiburg!
Nach vielen Besichtigungen, Rücksprachen mit Architekten, Steuerberatern, Banken, Ämtern und anderen Fachleuten, hatte sich der Vorstand, ergänzt durch die Mitglieder der „AG Wohnen“, einstimmig dazu entschlossen, die Chance zu ergreifen und zu handeln. Die Entscheidung zum Kauf stellt für den Verein die größte Investition der letzten Jahrzehnte dar und ist der Einstieg in eine neue Phase für das Projekt „Korczak-Haus Freiburg Wohnen“. Nachdem noch im Januar 2021 letzte, kleine Steine aus dem Weg geräumt werden konnten, können wir jetzt die Übernahme der Immobilie verkünden und mit neuen Perspektiven loslegen.
An dieser Stelle möchten wir noch ganz besonders Herrn Schiele danken, der sich sehr bewusst für unseren Verein als Käufer entschieden hat und dadurch unser Projekt unterstützt. Auch an Herrn Rechtsanwalt Brücher ein herzliches Dankeschön, der bei den Verhandlungen und der Kaufabwicklung intensiv mitwirkte. Wir danken auch der Volksbank Freiburg, die uns umfangreich beraten hat und uns nun als finanzierende Bank zur Seite steht. Die Unterstützung durch das Amt für Soziales und Senioren Freiburg und der Behindertenbeauftragten der Stadt, Frau Baumgart ist vorbildlich. Ohne unseren Architekten Herrn Ernst von ERNST2, der uns schon 25 Jahre beratend zur Seite steht und ohne Herrn Gergen, dessen Eltern zu den Gründern des Korczak-Hauses gehören und der uns kompetent in Finanzangelegenheiten berät, hätten wir diesen Schritt nicht gewagt. Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank.
Herr Scholz und Herr Schiele
Somit bekommen hoffentlich bald junge Erwachsen mit schweren Mehrfachbehinderungen und hohem Unterstützungsbedarf die Möglichkeit, in einer familienähnlichen Umgebung ein selbstbestimmtes Leben mitten in Freiburg zu führen.
Aufwändige Planungen sind nun notwendig. Auch werden umfangreiche Verhandlungen mit den Kostenträgern und zukünftigen Partnern (Pflege) stattfinden müssen.
Eine besondere Herausforderung wird auch die Gewinnung von Spender*innen, Förder*innen und Zuschussgeber*innen werden, ohne die, wie immer, ein solches Projekt nicht zustande kommen kann. Unser Ziel ist es Spenden, Fördermittel und Zuschüsse in Höhe von 1.000.000,00€ einzuwerben!
Text: B. Bohn